Das Anzünden einer Kerze, das Kreuz für Christus (Foto: enterlinedesign/ Shutterstock)

Trauer: Alles hat seine Zeit – Leben und Sterben

in Ansprachen von

Alles hat seine Zeit. Wirklich alles? Es gibt Momente, da fällt es uns schwer die richtigen Worte zu finden. Worte auf einer kirchlichen Trauerfeier anlässlich der Bestattung eines lieben Menschen…

Wer kann schon sagen, wohin die Straße führt, wohin der Tag fließt? Wer weiß es? Nur die Zeit – „only time“, so singt es Enya. Die Zeit, die Ordnung der Dinge, die Struktur. „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde“, so steht es im Alten Testament, in der Bibel. Und es geht noch weiter: „geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit“ (Prediger 3,1-2). Wir nehmen Abschied von XY.

Alles hat seine Zeit, seine Ordnung und Struktur. Reisen in alle Welt, aber auch zu Hause sein, fest verwurzelt mit Familie und Freunden, das war XY wichtig. Sie haben mir bei unserem Gespräch Erinnerungen, Kalendereinträge und Fotos aus Ihrer Kindheit gezeigt. (Lebensgeschichte gekürzt)

Ordnung, Schöpfung – und viel Liebe

Alles hat seine Zeit, Struktur und Ordnung, das haben sie in unserem Gespräch betont, das war XY wichtig. Arbeiten hat seine Zeit, Ausruhen hat seine Zeit. Zusammen sind sie quer durch Europa gereist. Und auch andere, weit entfernte Länder wie zum Beispiel die Kapverdischen Inseln und Kenia waren dabei, mit Flugzeug. Reisen, dafür schlug ihr Herz, das war ihre Leidenschaft. Ebenso das Berufliche, das schwang immer mit.

Aber dann kam alles ganz anders als gedacht (Todesumstände gekürzt)  XY hatte ihre/ seine Zeit. Ihr/ sein Leben bleibt bei Gott gut aufgehoben.
In diesem Vertrauen lasst uns Abschied nehmen von XY.

Finden wir Trost in den Worten der Bibel. Sie sind uralt aber dennoch nah. So schreibt der Apostel Paulus: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes“ (nach Röm. 8,38-39)

Ansprache gehalten auf dem Zentralfriedof in Konstanz, am 9. August 2016

Artikelbild: enterlinedesign/ Shutterstock

Ich bin Jan Otte. Und möchte Menschen Mut machen. Das versuche ich mit Worten und Taten, mit meiner Schreibmaschine und dem Mikrofon, mit diesem Blog und Podcast. Und auf anderen Bühnen des Glaubens...

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