Keine zwei Wochen mehr und dann ist Fasnacht. Die Girlanden hängen bereits auf der Straße, neue Verordnungen kommen aus Stuttgart. Wird es wieder einen „Schmotzigen“ auf der Straße geben, zumindest im Kleinformat? Ob #honarrodehom oder auf die eine oder andere Art da draußen. Was auch immer Sie, mich und uns gerade hier in Konstanz beschäftigt. Über die Zukunft, oder sollte ich besser Z(uk)ünfte sagen, weiß ich wenig bis nichts. Bei einem bin ich mir aber sicher…
Zukunft ist jetzt! Heute will ich etwas bewegen, hellsehen statt schwarzsehen. Neudeutsch etwas tun, was „Impact“ hat, einen tieferen Sinn ergibt, was zünftig ist.
So suche ich mir Vorbilder. Und will von ihnen lernen, diesen Propheten, weisen Menschen, Botschafter Gottes. In der Bibel können wir viele Geschichten von ihnen lesen. Inständig haben sie gehofft, geglaubt und mit sich und der Welt da draußen gerungen. Zukünftig soll es besser sein, so ihre „Story“, ihr Narrativ. Ihre Weisheit, ihr Scharfsinn; sie wäre nicht millionenfach weitererzählt worden.
So wie diese hier: „Wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei“, beruft sich Jeremia (Kapitel 9,23) auf Gott höchstpersönlich. Er nennt dabei Gottes allerwichtigste Eigenschaften. Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit. Das gefällt mir! Und ist klug. Diese Tugenden, sie finden sich im Judentum und Christentum ebenso wie im Islam. Und auch anderswo träumen Menschen von einer besseren Welt – mitten am Tag!
Wenn aus Tagträumereien echte Veränderung wird…
Mich beeindruckt an Propheten wie Jeremia, dass sie unbequeme Dinge klipp und klar angesprochen haben, existentiell betroffen, im Hier und Jetzt. Diese Weissagenden begnügen sich nicht mit Mitleid. Sie verbreiten auch gute Worte, mitten auf der Straße, im Weltschmerz und Bluesgesang, am eigenen Leib fühlend. Und erleben dabei etwas ganz Fantastisches: Wachstum. Mit ganz viel Gottvertrauen und dem Bewusstsein: Zukunft ist jetzt!
Mit ganz viel Gottvertrauen und dem Bewusstsein: Zukunft ist jetzt!
Jetzt ist die Zeit für Veränderung, angefangen bei mir selbst. Nicht endend dort, wohin ich mich wenden kann, an Gott. Bei all dem was kommt, den anstehenden, großen Aufgaben. Menschen wagen einen Neuanfang; beginnen, sich zu verändern, verändern zu lassen. Wie schön ist es, wenn Menschen um mich herum neue Perspektiven sehen, einen anderen, zweiten Blick auf ihr Leben zulassen. Wenn bisherige Gesetze der Straße auf einmal nichts mehr gelten, dann ist das fast ein bisschen so wie Fasnacht und Ostern an einem Tag.
Gott ist hier, jetzt!
Und ich glaube ganz tief und fest: Gott geht mit, jeden Tag unseres Lebens und selbst dorthin, wo wir das im Rückblick niemals für möglich gehalten hätten. Vorblicken kann ich nicht, ob wir wieder auf der Straße feiern oder nochmals daheim. Aber ich bin gewiss: Gott ist hier, jetzt! Unabhängig davon, ob Sie es im Moment glauben wollen, oder nicht: GODISNOWHERE (mehr dazu hier).
Geistlicher Impuls, veröffentlicht im SÜDKURIER, Regionalausgabe für Konstanz (12.02.2022)
Artikelbild: Ross Findon/ Unsplash