Wir schauen voraus, doch auch Künstliche Intelligenz weiss nicht alles was ganz genau kommt (Foto: Bit Cloud/ Unsplash.com)

Ausblick: Alles in einem anderen Licht sehen

in Impulse von

Das neue Jahr 2022, es ist noch so jung, hat gerade erst angefangen. Wir haben Sie es gehalten, dieses Neujahr. Vielleicht mit einem Jahresrückblick? Besinnlich war es ja, so ganz ohne Böller. Auf wen oder was blicken Sie dabei? Ob besondere Ereignisse, mehr oder weniger erfreuliche Entwicklungen. Und ein Rückblick ist ja immer auch ein Ausblick aufs neue Jahr…

Das Leben wird vorwärts gelebt – und rückwärts verstanden, sagte mal ein weiser Mensch aus Dänemark, Sören Kierkegaard. In einer Zeit, wo hygelliges Leben noch nicht so verbreitet war. Ganz und gar nicht, Ängste, Depressionen waren dem Philosophen und Theologen wohl bekannt. Woraus schöpfen wir bei diesem  vorausschauendem Blicken Mut? Auch dann, wenn ungewünschte Veränderungen in unserem Leben anstehen. Und vielleicht ist es ja auch gut, nicht alles bereits jetzt zu wissen. Dann würden wir vermutlich gar nicht erst loslegen, aufstehen, oder? Wie weise.

Alle mögliche Weisheiten, die wir uns diese Tage auf unsere Smartphones schicken, gefragt oder ungefragt. Die Bibel ist natürlich auch voller Weisheiten. Zum Beispiel diese hier, im Alten Testament, im Buch der Sprüche. Dort heißt es: „Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber Gott lenkt seinen Schritt“ (Sprüche 16,9). Wie fühlt sich das für Sie an, gelenkt zu werden? Bei allem Bedarf nach Freiheiten, die diese Tage so betont werden. 

Weisheiten, die wir uns auf unsere Smartphones schicken

Stellen Sie sich vor, mit dieser Erkenntnis in das neue Jahr zu gehen. Gelenkt zu werden, das geht mir erst mal gegen den Strich. Aber denken wir noch eine Weile darüber nach, wie wir mit diesem Ungewissen, Unverfügbaren außerhalb unserer Reichweite umgehen. Vielleicht ist es ja auch eine Entlastung, gerade bei ungewissem Ausgang.

Nun denn! Lassen wir uns eine Weile lenken. Und vergessen dabei nicht das eigene Denken. 51 Wochen liegen vor uns. Pläne haben Sie gewiss. Vielleicht der nächste Urlaub? Manches soll aus den letzten beiden, pandemischen Jahren nachgeholt werden. Neue Ideen sind gewachsen und wollen endlich in die Tat umgesetzt werden. Vielleicht steht für Sie eine berufliche Veränderung an, oder eine hinausgeschobene Prüfung? Auch Ängste und Befürchtungen gehören zum Blick ins neue Jahr, mit Omikron unter anderem. Diese gut gemeinten Worte, sie bewirken etwas in uns, sie machen uns ein Stück weit mutig(er), bringen uns sogar zum Lächeln oder Weinen, Gefühle entstehen. Wie geht es Ihnen, wie geht’s dir? Heute – und im Blick auf das neue Jahr?

Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg, aber Gott lenkt seinen Schritt. 

Sprüche 16,9

Für mich wirkt das entlastend. Ich bin nicht allein für alles (Un)mögliche verantwortlich! Ich weiß über meine Zukunft nur wenig. Aber ich bin gewiss: Gott ist es, der meine Schritte durch dieses Jahr lenken wird. Er führt mich durch dunkle Zeiten hindurch, hinein ins Licht. So wie Jesus das Licht der Welt erblickt hat vor 2022 Jahren, wünsche ich mir das auch ganz persönlich. Ja, ich will immer wieder neue Dinge in einem anderen Licht sehen. Und mich dabei selbst von Gott in das rechte Licht setzen lassen. Gott segne unser Tun. Und das was wir dieses Jahr lassen.

Gesegnete Übergänge uns allen!

Geistlicher Impuls, veröffentlicht im SÜDKURIER, Regionalausgabe für Konstanz (8.1.2022)

Artikelbild: Bit Cloud/ Unsplash.com

Ich bin Jan Otte. Und möchte Menschen Mut machen. Das versuche ich mit Worten und Taten, mit meiner Schreibmaschine und dem Mikrofon, mit diesem Blog und Podcast. Und auf anderen Bühnen des Glaubens...