Für wen oder was brennst du, innerlich? (Foto: shutter_o/ Shutterstock)

Motivationsschub: „All in“ statt Burnout

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Viele Menschen sind erschöpft. Corona steckt uns gerade jetzt noch in den Knochen. Ausgerechnet jetzt, wo die Inzidenzen niedrig sind, die Biergärten offen und die Temperaturen hoch. So spüren es viele Menschen – zumindest die, mit denen ich so im Gespräch bin. Vom Brennen ohne Auszubrennen…

Ob sie erst ein paar Jahre alt sind, im Kindergarten in nach wie vor getrennten Gruppen. Im Teenager-Alter – geplagt vom vielen Wechselunterricht dieses Schuljahr. Immerhin. Wir haben in der Kirche vergangenes Wochenende unsere erste Corona-Konfirmation gefeiert. Im Bewusstsein, dass Gott da ist. Auch und gerade in Umbruchsituationen und den unzähligen Übergängen unseres Lebens.

Wie schaffe ich es da, „end to end“ begeistert zu leben? Vom Anfang bis zum Ende. Inspiriert und beflügelt und bitte schön, mitten im Leben, im Alltag. Motivationsberater liefern dazu jede Menge Tipps, auch ganz konkrete. Sie versprechen mir ein leichteres Leben. Doch kann ich meine Glaubenssätze so einfach mit ein paar Coaching-Calls umprogrammieren? Darauf gibt es viele mögliche aber auch unmögliche Antworten im Bereich der Neurowissenschaften. 

Schauen wir derweil, dass wir zumindest einmal brennen! Für wen oder was brennen Sie, ein bestimmtes Thema, ein Herzensanliegen, bestimmte Menschen? Von innen nach außen geht’s auch ohne Burnout. Dazu mache ich mir als gläubiger Mensch so meine Gedanken, über alles Mögliche aber auch Unmögliche. Dazu beginne ich immer wieder zu beten – mal kürzer und mal länger. Doch gehe ich dabei stets größenwahnsinnig aufs Ganze – sozusagen „All in“.

„Was Menschen unmöglich erscheint, das ist bei Gott möglich“ 

Ich lese Worte in der Bibel, wo es heißt: Was Menschen unmöglich erscheint, das ist bei Gott möglich (Lukas 18,27). Starke Worte, die empören. Ich denke an Menschen, die lebensmüde sind und den Ausweg nicht mehr sehen. Was würde Jesus tun? Er war ganz bei ihnen. Einige konnte er heilen, durch Glauben der Berge versetzen kann. Dieser historische Jesus beflügelt meine Fantasie. Und er hat uns eine Vorstellung mitgegeben, mit der wir selbst Geschichte schreiben können. 

So hebe ich meinen Blick nach oben, mit beiden Beinen auf dem Boden. Zentriert und verbunden mit dem unendlichen Universum richte ich mich aus. In Gottes großartiger Schöpfung. Sie beginnt in mir, meinem Ich! Und setzt sich fort im Du, meiner Umwelt. Dafür brauche ich keine Gurus. Ein Blick in die Bibel reicht mir schon! Und in die Augen von Menschen die mich auf diesem Lebensweg ganz beiläufig „empowern“. 

Der Apostel Paulus, selbst am Rande der eigenen Belastungsgrenze und doch voller Begeisterung, schreibt es so an seine herzallerliebste Gemeinde, voller Leidenschaft und Hingabe: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht“ (Philipper 4,13). Ermächtigt bin ich also bereits. Und durch wen? Na, wen wohl. Jesus Christus!

Geistlicher Impuls, veröffentlicht im SÜDKURIER, Regionalausgabe für Konstanz (26.6.2021)

Artikelbild: shutter_o, Shutterstock

Ich bin Jan Otte. Und möchte Menschen Mut machen. Das versuche ich mit Worten und Taten, mit meiner Schreibmaschine und dem Mikrofon, mit diesem Blog und Podcast. Und auf anderen Bühnen des Glaubens...