Noch schnell diesen einen Moment festhalten! (Foto: sam bloom/ Unsplash)

Kopf hoch! Feste feiern

in Impulse von

Man soll Feste feiern wie sie fallen. Und wir freuen uns auf sie, diese Feste. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Auf wen oder was freuen Sie sich in just diesem Moment? Mit was lenken Sie sich gerade ab? Der angespannten Weltlage zum Trotz…

Das Wiederaufleben vom Gassenfreitag im Juni, das Campus-Festival dieses Wochenende, das lang ersehnte Weinfest im Juli oder andere Vereinsveranstaltungen. Es geht wieder los! Und es wurde nach zwei pandemischen Jahren ja auch wirklich Zeit dafür. Die Getränkeindustrie freut sich auf jeden Fall über neue Umsätze und viele volle Gläser. 

Ich freue mich als Pfarrer auf neue Begegnungen, zum Beispiel mit Paaren die einen ihrer glückseligsten Momente mit mir teilen wollen und darauf in einem besonderen Rahmen anstoßen wollen. Hochzeiten sind echte Highlights, oder? Weil wir diesen einen glücklichen Moment schätzen. Und wissen, dass es genauso abgrundtiefe Phasen in unserem Leben gibt. Über „Lowlights“ wollen wir am liebsten gar nicht erst sprechen; wollen verdrängen. Glück haben meistens die anderen. Zumindest spüren wir das, wenn wir stundenlang anderen Menschen online beim Feiern zuschauen. 

Hier drei alternative Angebote statt weiter den Newsfeed runter zu scrollen: 

  1. Erstens: Planung. Nichts soll dem Zufall überlassen sein, alles soll super sein, möglichst perfekt – so wie eine Hochzeit nun mal laufen soll! Eine bunte Glitzerwelt.
  2. Zweitens: Flexibilität. Wie wäre es damit, auch im Post-Corona-Modus noch spontan zu sein, mit den Gästen zu sein anstatt sich abzumühen besonders perfekt zu sein.
  3. Drittens: Perspektive. Wie wäre es damit, auf all die vielen, unzähligen Momente zu schauen in denen wir ganz einfach glücklich sind mit dem was Gott uns gerade gibt.

Gott und Feste?

Jesus hat es vorgemacht, siehe die Erzählung über seinen Auftritt bei der Hochzeit zu Kana. Im Johannes-Evangelium (Kapitel 2,1–12) ist uns dieser überliefert. Sein allererstes Wunder soll das gewesen sein! Jesus verwandelte demnach dort eine große Menge Wasser in Wein. Wein zu Wasser, Wasser zu Wein. Wunder geschehen, ich muss nur (genauer) hinschauen, hinhören und diesem Jesus Christus als höhere Macht etwas zutrauen. Mit Gottes Geist erlebe ich Neues – lasse mich füllen, erfüllen vom Wesen Gottes. Und will dabei vor allem eins sein: glücklich und zufrieden. 

„Und will dabei vor allem eins sein: glücklich und zufrieden“

In unserer Kirche pflegen wir eine Tradition, den Wochenspruch. Für diese Woche stand er im zweiten Korintherbrief des Apostels Paulus (2. Kor 5,17): „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ Mehr zu diesem persönlichen Verwandlungsprozess können Sie morgen in der Kirche hören. Und wenn es nur die Kirchenglocken sind. Herzliche Einladung, auch zu diesem Fest!  

Geistlicher Impuls, veröffentlicht im SÜDKURIER, Regionalausgabe für Konstanz (14.5.2022)

Artikelbild: sam bloom/ Unsplash

Ich bin Jan Otte. Und möchte Menschen Mut machen. Das versuche ich mit Worten und Taten, mit meiner Schreibmaschine und dem Mikrofon, mit diesem Blog und Podcast. Und auf anderen Bühnen des Glaubens...