Millionen Sterne, beleuchtet durch die Sonne (Foto: Greg Rakozy/ Unsplash)

Erleuchtung: Mehr Licht, Glanz und Gloria

in Impulse von

Diese Tage packe ich ihn wieder ein, meinen weißen Herrnhuter Stern. Ist er nicht schön! Jedes Jahr hängt er in unserer Wohnung, vom ersten Advent bis Mariä Lichtmess (2.2.) Gut zwei Monate freue ich mich an seinen Strahlen. Vom Anfang bis zum traditionellen Ende der Weihnachtszeit erleuchtet er unsere Wohnung…

Licht. Das tut ins gut! Alle Pflanzen richten sich aus danach, nach Lichtstrahlen. Und wir brauchen sie als Menschen genauso, zum Leben, Glücklich sein. Sonne strahlt hinein in unseren Stoffwechsel, löst aus ein Feuerwerk der Endorphine. Wie schön, dass die Sonne diese kalten Wintertage am See wieder länger scheint! Und so wie die Sonne unsere Gemüter aufhellt, so wünsche ich mir auch, dass Gott uns zum Leuchten bringt.

Für mich ist das ein wunderbares Bild, wie wir uns als Menschen an Gott wenden können. Auch wenn wir ihn nicht immer gleich sehen, so können wir ihn doch hier und dort spüren. Ich spüre Gottes Nähe auch schon mal als Kribbeln auf meiner Haut. Am liebsten direkt am Morgen, als Erstes, direkt nach dem Aufstehen. Am Morgen fällt mir das am leichtesten, wenn die Sonne ganz knapp überm Horizont zu stehen scheint. Alles mal von der Seite anleuchtet, statt bloß von oben herab. Stille Zeit.  

Wenn ich mir die Zeit nehme, dann schlage ich die Bibel auf.

Und dann lese ich diesen Spruch: „Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir“ (Jes 60,2). Es sind Worte aus dem Buch des Propheten Jesaja. Propheten, die mehr gesehen haben. Menschen, die ganz persönliche, bewusstseinsverändernde Momente erlebten. Hellseher.

Und solche, die demonstrierten, Haltung angemahnt haben, gegenüber den Irren und Wirren des Lebens. Diese Propheten vermochten es, zu strahlen, zu leuchten, zu glänzen. In diese Welt rein, die so ist wie sie ist und manchmal ganz schön dunkel sein kann. Weil es jemand anders war, der sie beleuchtet hat. So wie die Sonne den Mond und unseren Planeten. Und durch sie wir überhaupt erst sehen können. 

Gedanke to go – zu Heilige Drei Könige | Evangelisch in Konstanz

Was bringt Sie heute Morgen zum Strahlen? Und wo gelingt es Ihnen sogar, Dinge in einem anderen Licht zu sehen, in einer anderen Perspektive? Transformieren. Auf(er)stehen. Sich verwandeln lassen. Ausstrahlung. Ich wünsche mir mehr von diesem Gott, der uns anstrahlt, beleuchtet, ins rechte Licht setzt. Der Stern von Bethlehem, er leuchtet weit, erleuchtet. 

„Morgenglanz der Ewigkeit“

Hier und jetzt. Ich nehme unser Evangelisches Gesangbuch zur Hand. Und singe, das hebt meine Laune, selbst als Morgenmuffel: „Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschöpften Lichte, schick uns diese Morgenzeit deine Strahlen zu Gesichte“ (EG 450). Was für ein Lied! Aus dem 17. Jahrhundert, vertont für Andachten zuhause, für unterwegs, da wo wir gerade sind. Und da wünsche ich Ihnen nun ganz viel Licht! Für all das, was kommt. 

Geistlicher Impuls, veröffentlicht im SÜDKURIER, Regionalausgabe für Konstanz (29.01.2022)

Artikelbild: Greg Rakozy/ Unsplash

Ich bin Jan Otte. Und möchte Menschen Mut machen. Das versuche ich mit Worten und Taten, mit meiner Schreibmaschine und dem Mikrofon, mit diesem Blog und Podcast. Und auf anderen Bühnen des Glaubens...