Vertrauen in die eigene Kraft, in andere - und Gott (Foto: www.BillionPhotos.com/ Shutterstock)

Voller Vertrauen: Kraft, Liebe und Besonnenheit

in Ansprachen von

Vertrauen. Kinder entdecken die Welt um sich herum, fangen an zu laufen, sprechen erste Worte. Eltern macht das mächtig stolz. Denn auch für sie gilt: Alles neu! Eine Sichtweise, die wir uns als Erwachsene wieder aneignen. Gedanken über Gottes Geist und was er in unserem Leben alles so bewirkt. Zum Beispiel, anderen und den eigenen Kräften mehr zu vertrauen…

Das Lächeln eines Kindes, dieser erste Moment – so schön, bezaubernd. Kinder fürchten sich vor nichts und niemand, wenn ich meine Tochter so anschaue. Klar, manchmal traut sie sich nicht von der großen Rutsche runter oder sie sagt: „Wauwau, Angst“. Aber all‘ das passiert nur in bestimmten Situationen, nicht ständig sondern situativ. Angst als menschlicher Schutzreflex.

Kinder vertrauen ihren Eltern, Vater und Mutter. Sie werden es schon gut machen. Sie fühlen sich sicher, geborgen, beschützt. Sie sind gewiss, dass ihre Eltern alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen rechtzeitig erkennen und abwägen, das ist kein Geist der Furcht – es ist Vertrauen. In guten wie in schlechten Zeiten, dass da jemand da ist, auf den ich mich verlassen kann. Jeden Moment! Für mich ist dies ein Bild, wie wir uns an Gott wenden können.

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7)

Geist der Kraft

Kinder haben Energie. Zum Bäume ausreißen. Kinder sind wenig müde, manchmal raubt das Eltern den Schlaf. Gott schenkt uns Kraft zum Leben. Mit der wir jeden Tag wieder aufstehen, aufstehen können – auch dann wenn es mal Drunter und Drüber geht.

Geist der Liebe

Kinder geben ohne Berechnen, freiwillig und großzügig – einfach so. Sie sind so frei. Und wir? Ich wünsche mir, dass wir diese erste Liebe wiederfinden. Zu uns, zu den Menschen um uns herum, zu Gott. Und Gott will sie uns schenken, diese Liebe in dem er sagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“

Geist der Besonnenheit

Kraft und Liebe, amour et force. Damit kann ich sofort etwas anfangen. Aber was bedeutet Besonnenheit? Ich versuche es ein Mal mit anderen Worten auszudrücken. Weitblick und Achtsamkeit, Maß halten, eine innere Ruhe, Weisheit – sagesse – all‘ das schwingt beim Wort „Besonnenheit“ mit. Besonnenheit verbindet Kraft und Liebe. Schafft Vertrauen.

Kraft alleine? Nun, in solchen Momenten fühle ich mich stark. Um mich dann am nächsten Tage zu fragen, warum ich so müde bin, ich vor lauter Anstrengung vergessen habe meinen Batterien aufzuladen. Drum bin ich lieber besonnen!

Liebe alleine? Nun, Liebe ist schön und was wären wir bloß ohne sie… Die Liebe ist das Größte! Und doch macht sie mich manchmal blind, blind vor Liebe. Drum bin ich lieber besonnen!

Besonnenheit hilft uns, achtsam durchs Leben zu gehen. Und sie hilft mir, mich zu entscheiden. Für Kraft wo es mir notwendig erscheint. Und für Liebe, in all‘ den Momenten wo sie möglich ist in der Welt in der wir nun mal leben.

So viel Kraft wie nötig, so viel Liebe wie möglich. In diesem Sinne möchte ich gerne besonnen sein. Aber ich merke: alleine schaffe ich es nicht! Ich brauche Menschen um mich herum, die mich immer wieder neu ermutigen, im Moment zu leben. Das Lächeln eines Kindes erinnert mich daran…

Glück ist jetzt…

Liebe Taufgemeinde,

auf diesem Weg ins Leben können wir gar nicht genug Verbündete haben. Dafür sind Eltern da, Großeltern, Familie, Freunde und Paten. Menschen, die uns immer wieder unterstützen und ermutigend zur Seite stehen wollen – mit Zuversicht und Gottvertrauen an das Leben herangehen, das Leben „anpacken“.

… nur Mut!

Verbündete gegen die Angst und Enge, Menschen die uns Mut machen. Manchmal sind auch wir diejenigen, die anderen Kraft geben. Und nicht zuletzt können wir uns Gott anvertrauen, in dem er sagt: „Kommt herzu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken“

Das wünsche ich Ihnen, euch und uns, dass wir diese bedingungslose Liebe Gottes, diese unerhörte Botschaft die Welt verändert, wir sie in uns selbst spüren und weitergeben. Dazu hilft uns Gottes Geist, es ist die Botschaft von Pfingsten:

„Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2. Timotheus 1,7)

  • Kraft, auch in schwierigen Situationen auf Gott zu vertrauen
  • Liebe, durch die wir uns frei und ohne Vorbehalte einander zuwenden
  • Besonnenheit, durch die wir achtsam und mit Weitblick durchs Leben gehen und manchmal sogar den ersten Schritt aufeinander zu.

Und der Friede Gottes welcher höher ist als alle Vernunft, der bewahre unsere Herzen uns Sinne in Christus Jesus. Amen.

Gehalten am 16.5.2016 in der Katholischen Kirche St. Nikolaus in KN-Dingelsdorf – Gottesdienst mit Taufe.

Artikelbild: www.BillionPhotos.com/ Shutterstock

Ich bin Jan Otte. Und möchte Menschen Mut machen. Das versuche ich mit Worten und Taten, mit meiner Schreibmaschine und dem Mikrofon, mit diesem Blog und Podcast. Und auf anderen Bühnen des Glaubens...

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